Die drei Helden von Villabassa im Südtirol
Hauptmann
Wichard von Alvensleben |
Generaloberst Heinrich Gottfried Otto Richard von Vietinghoff-Scheel |
Oberst
im Generalstab Bogislaw Oskar Adolf Fürchtegott von Bonin |
Montag, 30. April 1945
SS-Geisel Befreiung im Südtirol (I)
Oberst
im Generalstab Bogislaw Oskar Adolf Fürchtegott von Bonin 17.01.1908 - 13.08.1980 Als Chef der Operationsabteilung im Generalstab der Heeresgruppe A bei Warschau widersetzte er sich dem Befehl Hitlers am 15.01.1945 gemeinsam mit Heinz Guderian die Stadt Warschau um jeden Preis zu halten und entwarf eine Anordnung die Handlungsfreiheit der Heeresgruppe A und somit den Rückzug zu gestatten. Infolge dessen wurde er an seinem 37. Geburtstag am 17.01.1945 durch die Gestapo im Hauptquartier in Zossen verhaftet. Nach der Überführung ins KZ Flossenbürg wurde er bei den "Sonderhäftlingen" untergebracht. Mit dem Transport in Südtirol konnte er sich heimlich davon schleichen und über eine Funkstelle die Heeresgruppe C in Bozen erreichen. Mit einem Vorauskommando von 15 Unteroffizieren konnte die Befreiungsgruppe unter Hptm von Alvensleben die Lage sontieren. Eine bis an die Zähne bewaffnete Panzergrenadierkompagnie konnte dann die SS und den SD entwaffnen und diese zum Abzug bewegen. Nun galt es die befreiten 141 Geiseln der SS vor den italienischen Partisanen zu schützen bis zum eintreffen der amerikansichen Truppen |
*Cousin 3,Grades der Tante durch Heirat der Ehefrau des Grossneffen 2.Grades des Ehemanns der Grossnichte 11.Grades der Ehefrau des Ur-Grossonkel 5.Grades der Schwägerin der Ehefrau des Ur-Grossneffen des 2xUr-Grossonkel durch Heirat |
Die Befreiung der SS-Geiseln in Südtirol fand zum Ende des Zweiten Weltkrieges am 30. April 1945 in Niederdorf (italienisch Villabassa) im Hochpustertal statt. Soldaten der Wehrmacht unter Führung von Hauptmann Wichard von Alvensleben befreiten 141 Sonder- und Sippenhäftlinge, die aus Deutschland und fünfzehn weiteren europäischen Staaten stammten, aus den Händen eines SS-Kommandos. Unter den Befreiten befanden sich Totgeglaubte wie der ehemalige österreichische Bundeskanzler Kurt von Schuschnigg, der frühere französische Ministerpräsident Léon Blum und Pastor Martin Niemöller sowie weitere bekannte Persönlichkeiten wie der Großindustrielle Fritz Thyssen und der frühere Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht.
Die Namen aller 141 befreiten Häftlingen sind hier zu sehen: https://de.wikipedia.org/wiki/Befreiung_der_SS-Geiseln_in_S%C3%BCdtirol
Am Vormittag kam Alvensleben zum zweiten Mal nach Niederdorf und sprach diesmal
mit Bader. Dieser sagte ihm, sein Auftrag sei erledigt, "wenn die Gefangenen
gestorben seien."
Alvensleben erklärte Bader, dieser sei von seiner
Funktion enthoben und habe sich ihm zur Verfügung zu stellen. Telefonisch
forderte er bei seiner Kompanie in Sexten einen
Stoßtrupp an.
Eine knappe Stunde später trafen fünfzehn mit Maschinenpistolen bewaffneten
Unteroffiziere ein und umstellten das Gemeindeamt, wo die SS ihr Quartier hatte.
Alvensleben besuchte die Häftlinge in ihren
provisorischen Unterkünften und erklärte, dass sie jetzt nichts mehr zu
befürchten hätten.
Er bat Best, die ausländischen
Häftlinge entsprechend zu unterrichten.
Zwei Stunden später traf eine von Alvensleben zusätzlich angeforderte
hundertfünfzig Mann starke Wehrmachtskompanie aus dem drei Kilometer östlich von
Niederdorf gelegenen
Toblach ein und umstellte den Marktplatz.
Nun telefonierte Alvensleben
mit General Röttiger in Bozen, um ihn über die Lage zu informieren. Da zufällig
SS-Obergruppenführer Wolff bei Röttiger war,
konnte er auch mit diesem sprechen und ihn bitten, die SS-Mannschaft nach Bozen
schicken zu dürfen. Wolff, der bereits von den Gefangenen wusste, stimmte dem
zu.
Kurz zuvor wäre es beinahe zu einem Schusswechsel gekommen, als Bader und
Stiller aus dem Gemeindeamt stürmten und mit einem Fahrzeug durchbrechen
wollten.
Dass der Abzug von SS-Untersturmführer Bader und seinem SD-Trupp dann doch
kampflos verlief, war laut Alvensleben "das alleinige und eindeutige Verdienst
des Karl Wolff.
Inzwischen war das Hotel "Pragser Wildsee" auf Anweisung von Generaloberst
Vietinghoff geräumt und die drei Generäle mit ihren Stäben in das acht Kilometer
östlich von
Niederdorf gelegene Innichen umgesiedelt.
Noch am selben Abend wurden die Menschen, die nun endlich - viele von ihnen nach
langen Jahren der Gefangenschaft - ihre Freiheit wieder zurückerlangt hatten,
bei starkem Schneefall in das neun Kilometer entfernte Hotel "Pragser Wildsee"
(ital.: Lago di Braies), ein normalerweise zu dieser Jahreszeit geschlossenes
Luxushotel
am schönsten Bergsee der Südtiroler Dolomiten in 1496 Meter Höhe gebracht.
Wehrmachtssoldaten sicherten mit fünf Maschinengewehren das Hotelareal.
SS-Obersturmführer Stiller, der mit dreißig seiner Männer ebenfalls im Hotel
unterkommen wollte,
wurde abgewiesen und zog vondannen.
Am Abend des 30. Aprils wurde über Rundfunk gemeldet, dass Adolf Hitler tot war.
Die näheren Umstände seines am Nachmittag in der Reichskanzlei verübten
Selbstmords
wurden erst später bekannt.